Logbuch:
Es ist Freitag, der 30.08.19 – das Wochenende steht quasi vor der Tür.
Ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, eine Tagestour nach Helgoland zu machen.
Bei dem Gedanken ist es jedoch bislang geblieben. Bis heute. Ja, warum eigentlich nicht an
diesem Wochenende? Kurz vor Dienstbeginn am Freitag der letzte Wettercheck: die Prognosen
für Samstag sind bombastisch – 13h Sonne satt und angenehme 22 Grad!
Also schmiede ich kurzerhand in meinem Kopf eine Tour, versende noch die eine oder andere
WhatsApp, vielleicht hatte ja jemand Lust, mich auf meinem Abenteuer zu begleiten? Doch leider
bin ich wohl zu spontan, niemand hat Zeit. Also denke ich mir: WENN NICHT JETZT, WANN
DANN?
Helgoland war schon im Frühjahr 2019 geplant, aber leider hat das NIE geklappt. Und da ich
nicht nur reden, sondern auch machen will, geht es einfach los!
Obwohl ich bereits im Mai 2018 meine erste Generalprobe einer Schiffsreise hinter mich gebracht
habe, ist mir schon etwas mulmig, so ganz alleine nach Helgoland zu schippern. Aber ich denke
mir: „Anita, sei kein Schaf, und zieh es durch!“
Gesagt, getan!
Samstag, 05.30 Uhr: Der Wecker reißt mich aus meinen Träumen. Es geht lohooooos! Um 09.30
Uhr soll mein Schiff nach Büsum zum Helgolandkai ablegen, also genug Zeit für die Anreise.
Die Autofahrt verstreicht ereignislos, um ca. 7:50 h komme ich am Helgolandkai an und bin
scheinbar nicht die einzige, die nach Helgoland möchte.
Ich kaufe ein Parkticket, suche die Parkbucht auf und erwerbe ein und Tagestourticket.
CHECK!
Bereits um 8.30 h durfte man sich auf dem Schiff, der „MS Fanny Girl“, einen Platz suchen. Da
ich ja plietsch bin, habe ich mir die Schattenseite gesucht, was zugleich aber auch ein Fluch auf
dieser Fahrt sein sollte. Na ja, shit happens!
Ich bin schon mal stolz drauf, dass ich es bis hier her alleine geschafft habe.
Die MS Fanny Girl verlässt pünktlich um 9:30h den Büsumer Hafen. Prima! Schonmal ein
deutlicher Unterschied zur Bahn! Leider bekomme ich in regelmäßigen Abständen Besuch von
den nikotinsüchtigen Menschen, die mir dann auch ohne zu zögern die Sicht auf meine
Horizontlinie verbauen. Toll! Wahlweise blickte ich auf behaarte „Maurer-Dekolletés“ oder andere
Highlights der Modeszene. Aber irgendetwas ist ja immer. Frei nach dem Motto: Eine Seefahrt die
ist lustig.
Lustig ist es allerdings nur bedingt, die frische Nordseeluft ist kaum zu genießen, wenn man die
ganze Asche vom oberen Deck abbekommt.
Doch irgendwann ist es dann soweit und nach 2,5 h erreicht die MS Fanny Girl die Hochseeinsel
HELGOLAND und das traditionelle "ausbooten" in den Börteboote kann beginnen. So gegen
12.30h habe ich dann wieder festes Land unter den Füßen.
Die See ist sanft, die Sonne lacht, dass Wetter ist optimal. Herrlich.
Darauf erstmal ein Matjesbrötchen, bevor es in den Fahrstuhl zur Hochseeinsel geht! Die Zeit ist
knapp, denn um 16.20h muss ich wieder zum Einbooten erscheinen.
Ich reihe mich in den Touristenstrom ein – alle in die eine Richtung. Wie Lemminge! Mein Ziel ist
der Lummenfelsen, dort wo sich die die Basstölpel von März bis September treffen. Es ist
herrlich. Die Luft, die Sonne – ein Traum! Ich verweile eine ganze Zeit an dem Felsen, mehr
brauche ich nicht, um den Tag zu genießen.
Zeit zum Bummeln bleibt leider nicht – macht aber auch nichts. Die Zeit bei und mit den
Basstölpeln ist mir wichtiger, ein faszinierendes Schauspiel. Aber schaut selbst:
Für mich steht fest: Ich habe alles richtig gemacht! Die Entscheidung nach Helgoland zu reisen,
das Wetter... alles hat gepasst! Am liebsten würde ich gar nicht weg! Aber ich plane ein
verlängertes Wochenende auf Helgoland, um auch die anderen Naturgegebenheiten zu
erkunden, wie z.B. die Düne, auf denen sich die Robben tummeln. Aber auch die Tölpel, in
morgendlicher und abendlicher Stimmung, bildlich festhalten zu können – das ist mein Wunsch
und mein nächstes Ziel.
Nachdem ich mich dann rechtzeitig am Anleger eingereiht habe und dass einbooten um 16.20 h
beginnt, sichere ich mir wieder mein Schattenplätzchen. Ich bin zufrieden, aber auch müde.
Nordseeluft macht müde!
Die Rücktour empfinde ich als relativ ruhig. Es scheint, dass Helgoland seinen Dienst gemacht
hat. Diesmal kann ich die Luft genießen. Gegen 20:30h In Büsum angekommen, schippere ich
dann wieder Richtung Heimat. Ein kleiner Zwischenstopp beim „Goldenen M“, um mir eine
schöne, eisgekühlte Coke light zu gönnen. Herrlich!
Aufgepusht von dem Koffein der Cola, muss ich natürlich noch die ersten Bilder sichten. Es ist
mittlerweile 22.30h, aber ich bin noch gar nicht müde. Die Bilder sind auf den ersten Blick gut
geworden, ich lasse den tollen Tag noch einmal Revue passieren... Und auch der Blick in den
Spiegel bestätigt mir: Anita, du warst heute an der Sonne! Ich bin knallrot im Gesicht, ich habe
mir einen ordentlichen Sonnenbrand geholt. Aber das ist mir egal, diesen Preis zahle ich gerne
für dieses tolle Erlebnis.
Mein Fazit: HELGOLAND, ick komme wieder! Janz sicher!

TSCHÜSS HELGOLAND!
Bis zum nächsten mal.
Danke an Claudia ;-)
Kommentar schreiben
Sarah P. (Mittwoch, 04 September 2019 17:02)
Hallo Anita , danke für die großartige Zusammenfassung deiner Eindrücke nach Helgoland. Ich liebe ja deinen Humor und deine Würze gewisse Dinge genau auf den Punkt zu bringen. Danke für deinen Mut und deine Motivation dieses schöne Fleckchen Erde besucht zu haben. All Zeit gutes Licht Anita. Ich freue mich schon jetzt auf deinen nächsten Blogeintrag.